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Challenges in SMEs Are Similar

23. Februar 2024
4 Minuten Lesezeit
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Hi,

Aktuell schreibe ich an einem neuen Artikel für Golem.de.

Und in diesem Zusammenhang habe ich über die Gemeinsamkeiten in der Softwareentwicklung in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) nachgedacht.

Das Statistische Bundesamt definiert KMU als Unternehmen von 10 bis 250 Mitarbeitern und einem Umsatz unter 50 Millionen Euro.

Jetzt ist die Spanne auf den ersten Blick sehr groß. Intuitiv erwartet man, dass die Herausforderungen und Lösungen deswegen auch sehr unterschiedlich aussehen sollten. Und das stimmt zum Teil natürlich. Aber es deckt sich nicht mit meiner Erfahrung der letzten 15 Jahre, in denen ich ausschließlich in KMUs gearbeitet habe. Wenn man nämlich genauer hinschaut, dann stellt man fest, dass die Anzahl an Entwicklern gar nicht mehr so weit auseinander geht.

Überlegen wir uns das mal. Am unteren Ende der Spanne finden wir zum Beispiel Startups. Sie stehen am Anfang, aber haben eine solide Investitionsrunde hinter sich und können sich ein kleines Team leisten. In dieser Konstellation besteht das Team hauptsächlich aus Softwareentwicklern. Alle anderen Aufgaben wie Marketing, Sales oder Bürotätigkeiten werden über alle Personen geteilt und viel wird von den Gründern abgearbeitet. Ich sehe in solchen Unternehmen bis zu 80% Softwareentwickler. Das heißt am unteren Ende kommen wir gerne auf 10 bis 20 Softwareentwickler.

Neben Startups haben wir am unteren Ende natürlich auch noch etablierte Unternehmen, die eine sehr enge und kleine Nische besetzen. In diesen Unternehmen - wenn ihr Produkt Software ist - ist die Teamstruktur sehr ähnlich zum Startup. Sie mögen sich in den Abläufen und Prozessen zwar stark unterscheiden. Und sind vor allem nicht auf Investments angewiesen. Aber wir haben auch hier bis zu 80% Entwickler und alle Aufgaben werden aufgeteilt. Aus dieser Perspektive gibt es keinen Unterschied.

Jetzt schauen wir mal auf das obere Ende der Spanne. Dort finden wir unterschiedliche Arten von Unternehmen. Zum Beispiel finden wir hier “Hidden Champions”. Das sind Unternehmen, die häufig inhabergeführt sind und einen engen Nischenmarkt dominieren. Viele dieser Hidden Champions sind Jahrzehnte alt und sind durch nicht-digitale Geschäfte gewachsen. Im 21. Jahrhundert kommen sie aber nicht mehr drumherum.

Um weiter bestehen zu können, müssen sie digitalisieren. Und dafür bauen sie eine Entwicklungsabteilung auf. Aber diese Entwicklungsabteilung ist (noch) nicht das Hauptgeschäft.

Wir werden hier kein Unternehmen finden, dass 100 oder 200 Entwickler beschäftigt. Diese Abteilungen sind eher 30 bis 50 Mitarbeiter groß. Und davon sind vielleicht 10 bis 20 Softwareentwickler. Der Rest sind Domänenexperten, Administratoren, Management, QA und Designer.

Wir haben also auch bei diesen Hidden Champions ähnlich viele Entwickler wie am unteren Ende der Spanne.

Andere Unternehmen am oberen Ende sind Dienstleistungsunternehmen. Hier haben wir zwar mehr Softwareentwickler, aber sie sind aufgeteilt auf viele Projekte. Und diese Projekte sind unabhängig voneinander und wieder mit kleinen Teams ausgestattet.

Auch hier werden wir selten mehr als 20 Entwickler an einem Projekt finden.

Und als letztes Beispiel können wir uns Unternehmen anschauen, deren Hauptprodukt Software ist und die 250 Mitarbeiter beschäftigen.

Mein ehemaliger Arbeitgeber InnoGames war in dieser Größe. Hier haben wir zwar viele Softwareentwickler, aber sie arbeiten nicht am gleichen Produkt.

Sie drehen sich um dasselbe Thema, aber es sind unabhängige Teams.

Und auch hier finden wir selten mehr als 20 Entwickler in einem Projekt. Es gibt natürlich Unternehmen, die ein einzelnes Softwareprodukt bauen und um die 250 Mitarbeiter haben. Das sind aber erstaunlich wenige. In meiner Recherche ist mir bisher noch kein allgemein bekanntes Unternehmen aufgefallen, das in diese Sparte fällt. Viele Namen, die mir einfielen, haben deutlich mehr als 250 Mitarbeiter. Damit sind es keine KMU und damit gibt es andere Herausforderungen.

Und genau das ist der Punkt. Wenn man sich überlegt, wie die Teamstrukturen in KMUs aussehen, dann merkt man, dass sie sich aus Sicht der Softwareentwicklung stärker ähneln als intuitiv angenommen.

Meine gesamte Karriere habe ich in KMUs gearbeitet. Zwar immer eher am oberen Ende, aber seit meiner Selbstständigkeit, arbeite ich auch mit kleineren Unternehmen. Und inzwischen ist deutlich, wie ähnlich die Herausforderungen in der Softwareentwicklung sind.

Und, dass du nicht dieselben Lösungen in KMUs, wie in Großkonzernen anwenden kannst. Ja - ich meine dich, Microservice-Architektur 😉.

Rule the Backend,

~ Marcus

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