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Is Scrum Democratic?

31. Oktober 2023
2 Minuten Lesezeit
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Hi,

Ist Scrum demokratisch?

Diese Frage kommt immer wieder auf.

Immer wieder bin ich in Teams in denen es auf diese Frage hinausläuft.

Das Stichwort ist immer wieder “selbstorganisiertes Team”

Wie weit entscheidet ein selbstorganisiertes Team?

Unumschritten: Das Team organisiert sich die Arbeit selbst.

Der Product Owner entscheidet welche Aufgaben in welcher Reihenfolge abgearbeitet werden.

Und er ist ein Teil des Teams.

Auch unumschritten: Die Entwickler planen einen Sprint und definieren wann ein Thema “fertig” ist.

Aber was gilt neben dem daily-doing?

Wer legt die Anforderungen an das Produkt fest? Wer legt releases fest? Wer legt das Staffing des Teams fest?

Und genau hier erlebe ich immer wieder streit.

So auch im aktuellen Fall.

Es geht um eine Personalie. Es steht im Raum zu entscheiden, ob ein Teammitglied permanent bleiben soll.

Soll diese Entscheidung basisdemokratisch getroffen werden?

Ich glaube nicht.

Unternehmen werden seit Jahrhunderten aus gutem Grund nicht demokratisch geführt. Es gibt in jedem Unternehmen Hierarchien.

Zwar gibt es einige wenige Ausnahmen, aber das sind…. nunja, ausnahmen.

Das Problem mit der Demokratie ist, dass es zwangsläufig auf (faule) Kompromisse hinausläuft.

So viele unterschiedliche Interessen prallen aufeinander.

Interessen sind ungerecht verteilt.

In der Entwicklung besteht die Größte Gruppe, logischerweise, aus Entwicklern.

Entwickler haben andere Persönlichkeitsmerkmale als der Durchschnitt der Bevölkerung. Und damit andere, als die Kunden ihrer Applikation.

Wenn diese Gruppe also demokratisch entscheiden, dann werden die Interessen - na klar - genau dieser Gruppe durchgesetzt.

Ein Unternehmen arbeitet aber nicht für seine Mitarbeiter. Der Zweck eines Unternehmens ist seinen Kunden zu dienen.

Die Interessen der Kunden müssen im Vordergrund stehen.

Und dann ist da noch die ungleiche Verteilung an Erfahrung.

Aus gutem Grund sieht man in keinem Unternehmen einen Berufseinsteiger in wichtigen Managementpositionen.

Denn viele Entscheidungen müssen auf Erfahrung fußen.

Man kann in keinem Studium lernen was es bedeutet ein Unternehmen, eine Abteilung oder ein Team zu führen.

Nur durch Erfahrung kann ein gutes Ergebnis erzielt werden.

Robert C. Martin hat gezeigt, dass die Hälfte aller Entwickler weniger als 5 Jahre Berufserfahrung hat.

Und daraus folgt, dass “unerfahrene Entwickler” in Scrum Teams überrepräsentiert sind.

Es ist damit also wahrscheinlicher, dass ein Team die Folgen ihrer Entscheidung nicht richtig abschätzen kann.

Ist Scrum also demokratisch?

Ja, und nein.

Viele Entscheidungen wie etwas umgesetzt wird, werden im Scrum Team getroffen. Aber eben nicht alle.

Wenn es für den Erfolg des Unternehmens wichtig ist, dass öfter released wird, dann kann und muss so eine Entscheidung aus der Führung kommen. Es wird zur Anforderung.

Ein selbstorganisiertes Team, heißt nicht Basisdemokratie.

Rule the Backend,

~ Marcus

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